Mittwoch, 17. Dezember 2014

Da muß man sich aber ganz schön anstrengen

Anfang dieser Woche ging dann die Nachricht über die News-Kanäle: Vibewrite ist insolvent! Wurden doch Ende September DIESEN Jahres noch rd. 560T Euro über eine Seedmatch-Kampangne eingenommen, bekommen nun 551 Crowd-Investoren ein nettes Geschenk unter den Tannenbaum gelegt. Glückwunsch zu einer der aktuell größten deutschen Crowd-Pleiten.

Wo ist denn das Geld geblieben? Da hat sich das Vibewrite-Team aber ganz schön angestrengt. Aussagegemäß hat eine Krankenkasse wegen ausstehender Beiträge die Insolvenz ausgelöst - das passt vorn und hinten nicht. Bis eine Krankenkasse einen solchen Schritt unternimmt, gibt es sicherlich eine Vorgeschichte und auch die ausstehenden Beiträge "für einen Mitarbeiter" sind sicherlich aus einer Crowd-Finanzierung darstellbar. Blättert man im Netz ein wenig in den Kommentierungen und Stellungnahmen zum Thema, kommen massive Kommunikationsmängel, technische Verzögerungen und einiges mehr zusammen. Fast 600T Euro müssen aber durch schon bestehende Verbindlichkeiten vor oder während der Crowd-Finanzierung aufgefressen worden sein, hinzu kam vielleicht eine unüberlegte große technische Entwicklung, die versuchte, einen massiven Entwicklungsverzug wieder einzuholen. Der in einer Diskussion herangezogene Audi A7 wird wohl nicht zur Insolvenz beigetragen haben. Vielleicht aber eher der Marketingaufwand und Reisekosten (ich erinnere mich noch gut an die FB-Fotos aus dem Reisebericht USA).

Sehr, sehr schade, das so etwas passiert! Insolvenzen sind im Frühphasengeschäft nicht zu vermeiden, Unternehmen können an Technik und Märkten scheitern, aber nicht so schnell! Um so wichtiger ist, das sich die Plattformen solide mit dem Geschäftsansatz, dem Businessplan, Märkten und Technik und dem aktuellen Status Quo im Projekt beschäftigen, BEVOR man ein Funding auf die Plattform nimmt. Hier ist eine weitere Professionalisierung unbedingt nötig! Und darin werden sich die langfristig erfolgreichen Plattformen differenzieren.

Ach ja: Das Exit-Angebot an die companisten der Crowd-Plattform Companisto wurde doch recht deutlich abgelehnt, insofern sind die Crowd-Investoren meinem Rat aus Mitte November gefolgt ;-)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen